Ingwerscheiben

Ingwer – Heilpflanze des Jahres 2018

Sie wird auch häufig als „Antibiotikum der Naturheilkunde“ bezeichnet: Die Ingwerwurzel bringt die Verdauung in Schwung, beugt Erkältungen vor, lindert Schmerzen, befreit die Atemwege und soll eine antibakterielle und antivirale Wirkung haben. Schon die alten Griechen wussten vor 2000 Jahren um die heilsame Wirkung. Sie ist wahrlich ein Helfer für unser Immunsystem. Aber nicht nur das: Die tropische Pflanze aus Asien verleiht auch als Gewürz ausgefallenen Speisen eine besondere Geschmacksnote. So wurde die knubbelige hellbraune Wurzel von dem Verein NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2018 gewählt.

Die Ingwer-Knolle ist geschmackvoll und heilsam

Warum? Der Vorsitzende Konrad Jungnickel gab das Ergebnis anlässlich des Heilkräuter-Fachsymposiums im Sommer 2017 in der Lausitz bekannt. „Wir möchten vor allem die arzneilichen Effekte dieser in der asiatischen Küche üblichen Gewürze bekannter machen“, sagt Jungnickel in der Pressemitteilung. In seinem Heimatland wird Ingwer seit Jahrtausenden medizinisch genutzt. Der Verein setzt sich für die Verbreitung naturheilkundlichen Gedankengutes bei Jung und Alt ein. Sie wollen für die Schätze der Natur und deren sinnvolle gesundheitliche Nutzung sensibilisieren.

Ingwer wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend

Nun ist es nicht nur die Wurzel an sich, die ihre wundersame Kraft entfaltet. Es sind vielmehr ihre Inhalte, die Scharfmacherstoffe, Gingerole und Shogaole, die entzündungshemmend wirken und u.a. als Mittel gegen Übelkeit genommen werden können. So weiß man heute, dass vor allem Gingerole das gleiche Enzym hemmt wie die Acetylsalicylsäure, dem Wirkstoff des Aspirins. Ingwer kann infolgedessen gut bei Schmerzen angewendet werden. Darüber hinaus hemmen die Scharfmacher das Wachstum des Magenschleimhaut Bakteriums Heliobacter pylori, das u.a. für Magenkrebs verantwortlich sein soll. Noch stärker entzündungshemmend ist der Ingwer-Inhaltsstoff Shogaole. Er erleichtert die Verdauung, beschleunigt den Stoffwechsel und sorgt für verstärkte Durchblutung. Dieser Effekt beugt gefährlichen Ablagerungen in Blutgefäßen vor und kann somit unterstützend etwa zur Prophylaxe von Thrombosen oder Schlaganfällen beitragen. Genommen werden kann Ingwer auch bei Menstruationsbeschwerden, chronischem Husten, Arthritis oder Rheuma und bei Diäten oder Entschlackungskuren.

Nebenwirkungen von Ingwer sind möglich

Aber Vorsicht, nicht nur Medikamente können Nebenwirkungen haben, auch die pflanzlichen „Heiler“ haben manchmal unangenehme Folgen. Abgeraten von Ingwer wird Blutern und Menschen, die Blutverdünnungsmittel nehmen, denn die Blutungsneigung wird durch die Knolle erhöht. Auch Schwangere sollten in fortgeschrittener Schwangerschaft möglichst auf Ingwer verzichten, denn möglicherweise löst die Wurzel Wehen aus – abschließend geklärt ist das noch nicht. Jedoch empfehlen Hebammen nicht selten Ingwer, um den Prozess zu beschleunigen. Wie kontrovers das Thema diskutiert wird, zeigt ein Artikel zu Ingwer in der Schwangerschaft – ganz sicher ist man nicht.

Auch Menschen mit Gallen-, Magenleiden oder Sodbrennen sollten die Wurzel vorsichtshalber meiden, denn die Scharfstoffe regen die Magensäurebildung zusätzlich an.

Einnahme von Ingwer – aber wie?

Ingwer, als Helfer des Immunsystems, kann in Form der Knolle, als Tee oder Gewürz eingenommen werden. Übrigens, wichtig ist der Hinweis, wo wir die Ingwerwurzel kaufen. Es wird empfohlen, auf Bioqualität zu achten, denn sie kann ansonsten stark Pestizid belastet sein. Eine Alternative ist Ingwer als Nahrungsergänzungsmittel.

Wenn Sie beispielsweise auf Reisen gehen und Ingwer gegen mögliche Übelkeit als „Notfallmedikament“ in der Reiseapotheke dabeihaben möchten, sind Kapseln eine gute Alternative. Dabei sollte auf qualitativ hochwertige Präparate geachtet werden: Möglichst phytholistisch, also sorgfältig ausgewählte Rohstoffe, die schonend extrahiert werden, um die Natürlichkeit der Mikronährstoffe zu bewahren. Sie sollten frei von künstlichen Zusatz- und Hilfsstoffen sein und 100% biologische Qualität haben. Traditionelle, reichhaltige Sorten kommen aus Sri Lanka und Indien.

Denn bisher ist Ingwer überwiegend nur als natürliche Wurzel oder als Ingwertee bekannt. Doch Ingwer kann man heutzutage auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln einnehmen. Diese sind nicht nur besonders praktisch, sondern auch viel konzentrierter als die reine Wurzelknolle oder Tee, bei dem viele wertvolle Inhaltsstoffe zerkocht werden. Bei den richtigen Kapseln hingegen sind vor allem die wertvollen Shogaole und Gingerole besonders hochkonzentriert, welchen starke gesundheitliche Wirkungen nachgesagt werden.

Ingwer ist also nicht ohne Grund zur Heilpflanze 2018 gekürt worden. Ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften sind nicht von der Hand zu weisen. Zudem verbirgt sich in der Knolle ein hohes therapeutisches Potenzial, das mit der richtigen Einnahme vollends ausgeschöpft werden kann.

Frauke Döllekes
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