Ingwer: Viel mehr als nur ein Gewürz
Ingwer ist mehr als nur ein Gewürz – das wussten schon Gelehrte und Mediziner im antiken Asien. Neben einem charakteristischen Geschmack besitzt die Ingwer-Wurzel verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften. Sie wird aufgrund ihrer Heilwirkung seit Jahrtausenden gegen diverse Leiden eingesetzt.
Schon Konfuzius, chinesischer Philosoph und Gelehrter, war von der Heilwurzel überzeugt. Auch in der ayurvedischen Medizin spielt sie eine wichtige Rolle. Sogar für römische Legionäre wurde der Ingwer aufgrund seiner vielfältigen, gesundheitlichen Vorzüge ein unverzichtbarer Begleiter auf beschwerlichen Feldzügen.
Eine Wurzel mit starker Wirkung: Gingerole und Shogaole
Die moderne Wissenschaft forscht derzeit intensiv am Ingwer und seinen Inhaltsstoffen. Im Zentrum der Forschung stehen dabei besonders das 6-Gingerol und dessen Abbauprodukt 6-Shogaol. Diese Wirkstoffe sind unter anderem für den scharfen Geschmack des Ingwers verantwortlich. In wissenschaftlichen Studien haben sie erstaunliche Eigenschaften gezeigt.
So erwiesen sie sich beispielsweise als entzündungshemmend und immunmodulatorisch (siehe auch Entzündungen). Aus diesem Grund könnten sie sich unter anderem zur Therapie von rheumatischen Erkrankungen eignen (siehe auch Arthrose und Arthritis). In anderen Arbeiten waren die Scharfstoffe dazu in der Lage das Wachstum von Krebszellen zu hemmen, bzw. diese sogar abzutöten (siehe auch Krebs). Gesundes Gewebe blieb dabei jedoch offenbar verschont. Nicht zuletzt konnte in vielen Studien gezeigt werden, dass Ingwer den Magen bei Übelkeit und Erbrechen beruhigen kann und für wohltuende Linderung bei Erkältungen sorgt (siehe Übelkeit und Erbrechen und Erkältung und Grippe).
Weiterführende Informationen zum gesundheitlichen und therapeutischen Nutzen von Ingwer finden Sie unter Wirkung und Anwendungsgebiete.
Studien zeigen ein großes therapeutisches Potential
Ob als Tee, frisch, getrocknet oder in Extraktform – jede Zubereitung hat ihre Besonderheiten und Anwendungsgebiete. Denn der Ingwer enthält neben den Scharfstoffen noch viele weitere erwähnenswerte gesunde Inhaltsstoffe: unter anderem Mikronährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, als auch Vitamine. Diese Zusammensetzung macht aus den Ingwer-Wurzeln richtige Alleskönner, welche nicht nur in der Küche Verwendung finden, sondern auch zunehmend bei Erkrankungen eingesetzt werden können. Zwar verfeinert die Wurzel mit ihrem scharfen Geschmack viele Gerichte, jedoch gehen beim Kochen die wertvollen, enthaltenen Gingerole und Shogaole überwiegend verloren. Dabei sind es insbesondere diese Scharfstoffe, die den Ingwer zu einem natürlichen Therapeutikum machen. Diese Seite soll dazu dienen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema Ingwer übersichtlich und verständlich darzulegen und Empfehlungen zu geben, um bestmöglich vom gesundheitlichen Nutzen des Ingwers zu profitieren.
Mehr Informationen zu den Inhaltsstoffen des Ingwers.
Ingwer bei Arthrose und Arthritis
Arthrose als auch Arthritis gehören zu den rheumatischen Gelenkerkrankungen und verursachen den betroffenen Patienten starke Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Während Arthritis einem defekten Autoimmun-Mechanismus unterliegt, ist bei einer Arthrose das Gelenk mitsamt Knorpel zu sehr abgenutzt. Da geschädigte Gelenke nur eingeschränkt regeneriert werden können, wird in der Therapie von rheumatischen Erkrankungen hauptsächlich mit Schmerzmitteln gearbeitet. Diese NSARs (nicht-steroidale Anti-Rheumatiker) zu denen Ibuprofen, ASS, Diclofenac und viele weitere Medikamente gehören, greifen jedoch in viele Körpersysteme ein, weswegen nicht alle Patienten eine Therapie mit diesen und ähnlichen Medikamenten gleich gut vertragen. Daher könnte Ingwer eine pflanzliche und schonende Alternative darstellen, da es entzündungshemmend und immunmodulatorisch wirkt (siehe auch Entzündungen). In Studien konnte Ingwer das Schmerzempfinden lindern, sowie entstandene Entzündungen in den Gelenken minimieren.
Mehr Informationen über die Behandlung mit Ingwer bei Arthritis und Arthrose.
Helfer in der Erkältungswelle
Ingwer im Tee ist ein bekanntes Hausmittel bei einer ungemütlichen Erkältung. Der Wasserdampf unterstützt bei der Befreiung der Nase und das heiße Getränk besänftigt den Rachen, Hals und den Hustenreiz. Durch das Aufbrühen geht nur leider ein Großteil der wichtigen Gingerole und Shogaole verloren. Dabei können beide Scharfstoffe zu einer schnelleren Verbesserung der Symptome und verkürzter Infektionsdauer verhelfen.
Denn Ingwer wirkt auf mehreren Ebenen. Zum einen hat Ingwer eine immunmodulatorische Eigenschaft. Das bedeutet, Ingwer hilft dem Immunsystem und den Abwehrzellen bei der Bewältigung der Infektion. Zum anderen schützt es den Körper vor übertriebenen Immunreaktionen und wirkt präventiv gegen chronische Entzündungen. Außerdem ist Ingwer antibakteriell und kann bestimmte Krankheitserreger hemmen. Somit ist Ingwer bei Erkältung ein guter Begleiter.
Mehr Informationen zur Wirkung von Ingwer auf das Immunsystem.
Ingwer als neuer Fatburner?
Ingwer selbst kann das angelegte Fett im Körper nicht verbrennen, aber durchaus beim Gewichtsverlust unterstützen und entzündliche Vorgänge hemmen. Denn durch die Scharfstoffe im Ingwer wird die Fettverbrennung (auch Lipolyse genannt), sowie der Energieumsatz stimuliert, sodass der Körper mehr Kalorien verbraucht. Da bei Übergewicht das angesetzte Bauchfett eigene Hormone entsendet, die das Fett- und Zuckergleichgewicht stören und Entzündungen verursachen, kann Ingwer auch in diesem Bereich Abhilfe leisten.
Erhöhte Blutfettwerte und gestörte Blutzuckerwerte konnten in Studien unter Behandlung von hochdosierten Gaben von Gingerolen und Shogaolen normalisiert werden. Auch die Entzündungsmarker konnten gesenkt und die durch Übergewicht erzeugte chronische Entzündung ein wenig gedämpft werden. Daher ist es hilfreich bei Diäten und Gewichtsreduktion Ingwer in die Nahrung zu integrieren.
Mehr Informationen zur Wirkung von Ingwer beim Abnehmen.
Ingwer bei Diabetes mellitus – Natürliche Hilfe ohne Insulin
Die sogenannte „Zuckerkrankheit“ ist stark gefürchtet, denn sie bringt einige Risiken mit sich, mitunter Netzhautschäden am Auge, Gewebsschäden vor allem an den Füßen, und Nierenversagen. Deshalb müssen Diabetiker häufig zum Hausarzt, Augenarzt, Nephrologen und Podologen, damit die Krankheit bestmöglich in Schach gehalten wird und es nicht zu irreversiblen Schäden kommt.
Um den Blutzucker und somit das Risiko für Diabetes möglichst gering zu halten, wird daher hauptsächlich auf externes Insulin zurückgegriffen. Doch es gibt auch eine pflanzliche Alternative- und zwar den Ingwer. Denn in Studien konnte gezeigt werden, dass die Scharfstoffe der Wurzel erfolgreich den Nüchtern- und Langzeitblutzucker senken und somit eine bessere Blutzuckerkontrolle hervorriefen. Zudem ist Ingwer entzündungshemmend, wodurch Gewebeschäden minimiert werden können.
Ingwer bei Alzheimer – Der Schutz für das Gehirn
Morbus Alzheimer ist die häufigste neurodegenerative Erkrankung weltweit und führt anfangs zum Symptom Demenz. Dabei fällt es den Betroffenen schwer sich an Vergangenes zu erinnern, Neues zu erlernen und ihr Alltagsleben ohne Hilfe zu bewältigen. Während die Demenz voranschreitet, kommen weitere Symptome, wie Persönlichkeitsveränderungen und Desorientierung, hinzu. Letztendlich sterben die Patienten verfrüht, oftmals an Blutgerinnungsproblemen durch Bettlägerigkeit oder Infektionen.
Trotz des großen therapeutischen Interesses gibt es zurzeit noch kein Heilmittel und es ist Ärzten bisweilen nur möglich, Symptome zu lindern und die Krankheit bestmöglich zu verlangsamen. Hierbei kommt Ingwer ins Spiel, denn in Studien mit Zellkulturen und Mäusen konnte Ingwer die Krankheit beschränken, indem gefährliche Plaque-Ablagerungen vermindert wurden. Zudem könnte Ingwer als Prävention dienen, denn es wirkt antioxidativ, sowie antientzündlich und würde somit neurologische Entzündungen bereits vor ihrem Entstehen hemmen.
Mehr Informationen zur Wirkung von Ingwer bei Morbus Alzheimer und als natürliche Therapieergänzung.
Ingwer hilft bei Übelkeit & Erbrechen
Übelkeit kann durch vieles ausgelöst werden: den Gleichgewichtssinn beim Auto- oder Achterbahnfahren, Gerüche und Geschmack, Schwindel, Schwangerschaft, verschiedene Medikamente etc. Gegen einige dieser Ursachen kann Ingwer eine Linderung verschaffen, da die Scharfstoffe mit einigen Rezeptoren interagieren, die Übelkeit und Erbrechen verursachen.
Außerdem kann Ingwer bei Entzündungen der Darmschleimhaut bei der Abheilung helfen, wodurch der Verdauungstrakt geschont wird und Übelkeitsgefühle unterdrückt werden. Da Ingwer aus der Natur stammt, enthält es keine synthetischen Nebenstoffe und hat daher keine nennenswerten Nebenwirkungen.
Mehr Informationen zur Wirkung von Ingwer bei Übelkeit und Reisekrankheiten.
Ingwer bei Regelschmerzen – Natürliche Linderung ohne Medikamente
Viele Frauen leiden monatlich an ihrer Regelblutung. Aber nicht an der Periode selbst, sondern an den Nebenerscheinungen, die manche Frauen stärker, manche weniger plagen. Denn viele Frauen leiden während diesen Tagen an starken Unterleibschmerzen, ausgelöst durch die Freisetzung von Prostaglandinen bei Uteruskontraktionen. Neben lokalen Schmerzen im unteren Bauchbereich, leiden auch viele an Kopfschmerzen.
Ingwer besitzt die Eigenschaft, die Freisetzung von Prostaglandinen zu hemmen, wodurch weniger Schmerzen verursacht werden. Zudem können Shogaole die Schmerzsensitivität runterregulieren und machen Ingwer während der Regelblutung gleichsam wirksam wie niedrigdosierte Schmerzmittel, wie Ibuprofen und Aspirin. So können Frauen, die Schmerzmittel nicht vertragen oder keine synthetischen Mittel während der Periode zu sich nehmen möchten, versuchen auf hochdosierte Ingwer-Kapseln zurückzugreifen.
Mehr Informationen zur Wirkung von Ingwer bei Regelschmerzen.
Ingwer in der Krebstherapie – Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse
Krebs steht in der Medizin für Neubildungen von Zellverbänden, die entweder gutartig oder bösartig sind, wobei gutartige Neubildungen oftmals in bösartige umschlagen können. Dies geschieht durch die Mutation von Zellen, welche sich wiederum unendlich duplizieren können und ungehindert das Gewebe um sich herum zerstören. Die Krebstherapie bezieht sich daher entweder auf die Entfernung des Tumors, Bestrahlung oder Chemotherapeutika – alle mit dem Ziel das Wachstum aufzuhalten und das mutierte Gewebe zu zerstören.
In neusten Arbeiten waren die Scharfstoffe des Ingwers dazu in der Lage, das Wachstum von Krebszellen von Tieren zu hemmen, bzw. diese sogar abzutöten. Das wäre eine große Bereicherung in der Krebstherapie. Denn Ingwer stellt eine nicht-invasive, natürliche Alternative dar, wodurch der Organismus der behandelten Patienten nicht weiter geschwächt wird, so wie es bei den geläufigen Chemotherapien oder auch Bestrahlung der Fall ist. Außerdem kann Ingwer als Zusatzmittel hinzugezogen werden, da es die durch Chemotherapie oft hervorgerufene Übelkeit hemmt (Ingwer bei Übelkeit und Erbrechen).
Mehr Informationen zur Wirkung von Ingwer bei Krebs und als unterstützende Therapie.
Ingwerprodukte – Welcher Ingwer eignet sich wofür?
Ob als Tee, frisch, getrocknet oder in Extraktform – jede Zubereitung hat ihre Besonderheiten und Anwendungsgebiete. Den nativen Ingwer gibt es ganzjährig in allen gut-aufgestellten Supermärkten und lässt sich mit scharfen Messern gut verarbeiten. So kann er gut zum Würzen von Speisen, als Zusatz von Smoothies oder für Tees genutzt werden. Man kann ihn auch in Form von Schorlen und Likören bereits fertig zugemischt erwerben (Ingwergetränke: Tee, Saft & Co.). Wer von den positiven Wirkungen der Scharfstoffe auf die Gesundheit profitieren möchte, sollte jedoch auf hochwertige Ingwer-Kapseln zurückgreifen. Denn bei der Verarbeitung von Ingwer im Essen und Trinken können sich die Inhaltsstoffe nicht richtig entfalten und haben daher nicht die gleiche effektive Wirkung auf die Gesundheit wie hochkonzentrierte Ingwer-Produkte. Doch die Qualitätsunterschiede auf diesem Gebiet sind sehr weitreichend, weswegen man sich vor dem Kauf ausreichend informieren sollte.
Worauf Sie beim Kauf von Ingwer-Produkten dringend achten sollten!